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Glaukom (Grüner Star) – Früherkennung ist entscheidend

  • Autorenbild: Clara Wernigg
    Clara Wernigg
  • vor 6 Tagen
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: vor 6 Stunden


Gesichtsfeldmessung zur Glaukom-Vorsorge in der Augenpunkt Praxis.


Das Glaukom – umgangssprachlich „Grüner Star“ – ist eine der häufigsten chronischen Augenerkrankungen. Ein chronisches Glaukom verursacht in frühen und mittleren Stadien oft über Jahre hinweg keine für den Patienten bzw. die Patientin erkennbare Beschwerden.

Da sich viele Veränderungen sehr langsam entwickeln, sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen entscheidend.

Die gute Nachricht: Durch regelmäßige Vorsorge kann ein Glaukom frühzeitig erkannt und rechtzeitig behandelt werden.


In der Augenpunkt Praxis in Maria Enzersdorf erklären wir, worauf man achten sollte und welche Untersuchungen wirklich sinnvoll sind.


Was ist ein Glaukom?


Beim Glaukom kommt es zu einer Schädigung des Sehnervs, meist durch erhöhte oder schwankende Druckbelastung im Auge. Dadurch gehen feine Nervenfasern verloren – und das Gesichtsfeld verengt sich langsam.

 

Warum der Augendruck allein nicht ausreicht


Der Augendruck ist ein wichtiger Hinweis, aber keine Diagnose. Ein erhöhter Druck bedeutet nicht automatisch, dass ein Glaukom vorliegt. Man spricht dann von okulärer Hypertension – einem Zustand, bei dem der Druck erhöht ist, der Sehnerv jedoch völlig unauffällig sein kann. Viele Menschen mit okulärer Hypertension entwickeln nie ein Glaukom.

Umgekehrt gibt es Glaukome mit normalem Augendruck (Normaldruckglaukom).

Der Augendruck ist außerdem eine Momentaufnahme und kann sich im Tagesverlauf verändern. Deshalb ist er immer nur ein Teil der Gesamtbeurteilung.

 

Was ist ein Normaldruckglaukom (Niederdruckglaukom)?


Nicht jedes Glaukom entsteht durch erhöhten Augendruck. Beim Normaldruckglaukom – auch Niederdruckglaukom genannt – liegt der Druck im normalen Bereich, dennoch wird der Sehnerv geschädigt. Das bedeutet: Ein normaler Augendruck schließt ein Glaukom nicht aus.


Ursachen können sein:

Ursachen können sein:

  • empfindlicher Sehnerv

  • Durchblutungsfaktoren (z. B. niedriger Blutdruck, nächtliche Blutdruckabfälle)

  • Gefäßregulationsstörungen (z. B. Migräne, Vasospasmus)

  • genetische Veranlagung

Gerade deshalb ist die Beurteilung des Sehnervs, OCT-Messungen und Gesichtsfeldtests so wichtig. Beim Normaldruckglaukom ist das Ziel ebenfalls, den Augendruck zusätzlich zu senken, um die Durchblutungssituation des Sehnervs zu verbessern und weiteren Schaden zu verhindern.



Augenärztliche Untersuchung des Sehnervs im Rahmen der Glaukom-Abklärung.
Beurteilung des Sehnervs als zentraler Teil der Glaukomdiagnostik.


Welche Rolle spielt die Hornhautdickenmessung (Pachymetrie)?


Die Hornhautdicke beeinflusst die Art, wie der Augendruck gemessen wird:

  • dünne Hornhaut → Druck wird etwas zu niedrig gemessen

  • dicke Hornhaut → Druck wird etwas zu hoch gemessen

Die Pachymetrie ist wichtig, um den gemessenen Druck richtig einzuordnen.


Warum bemerkt man ein Glaukom oft erst spät?


Ein Glaukom verursacht keine Schmerzen, kein verschwommenes Sehen, keine Entzündung. Das Gehirn gleicht früh entstandene Ausfälle lange aus. Erst wenn deutliche Gesichtsfelddefekte entstanden sind, merken Patient:innen Einschränkungen.

Deshalb ist die regelmäßige Vorsorge entscheidend.


Typische Risikofaktoren


  • höheres Alter (ab ca. 40 Jahren zunehmend)

  • familiäre Belastung

  • hohe Kurzsichtigkeit oder hohe Weitsichtigkeit

  • dünne Hornhaut

  • niedriger Blutdruck (v. a. nachts)

  • Diabetes oder Gefäßrisiken

  • Migräne / Vasospasmen

Wer zu einer dieser Gruppen gehört, sollte regelmäßige Glaukomkontrollen wahrnehmen.


Welche Symptome können auftreten?


Oft bemerkbar erst im Spätstadium. Typische frühe Anzeichen können sein:

  • zunehmende Gesichtsfelddefekte

  • Schwierigkeiten beim Sehen in der Dämmerung

  • Stolpern über seitliche Hindernisse

  • langsam schlechteres Sehen trotz stabiler Brille

Wichtig: Akute Schmerzen, starke Rötung, Übelkeit oder eine plötzliche Sehverschlechterung passen nicht zum chronischen Offenwinkelglaukom, können aber bei einem seltenen akuten Engwinkelglaukomanfall auftreten. In diesem Fall ist eine sofortige augenärztliche Untersuchung notwendig.


Wie wird ein Glaukom untersucht?


Eine Glaukomabklärung umfasst mehrere Bausteine:

Augendruckmessung

Wichtig, aber alleine nicht aussagekräftig.

Beurteilung des Sehnervs

Mit der Spaltlampe oder Fotoaufnahme.

OCT (Optische Kohärenztomografie)

Goldstandard. Hochauflösende Vermessung der Nervenfaserschicht. Erkennt frühe Veränderungen bevor das Gesichtsfeld betroffen ist.

Gesichtsfeldmessung

Prüft, ob bereits funktionelle Ausfälle vorliegen.

Hornhautdickenmessung (Pachymetrie)

Weil die Hornhautdicke den gemessenen Augendruck beeinflussen kann.


Die Kombination aus all diesen Befunden erlaubt eine zuverlässige Einschätzung des persönlichen Risikos.



Weitere Informationen zu unseren Geräten und der modernen Netzhautdiagnostik finden Sie auf unserer Diagnostik-Seite.




Voruntersuchung mit modernen Geräten im Rahmen der Glaukom-Diagnostik.
Moderne Diagnostik: Voruntersuchung und technische Messungen in der Augenpunkt Praxis.


Wie oft sollte man zur Glaukom-Vorsorge?


Empfehlung:

  • ab 40 Jahren alle 1–2 Jahre

  • bei familiärer Belastung jährlich

  • bei auffälligen Befunden oder Risikofaktoren nach individueller Vereinbarung

  • ab Diagnose: engmaschige Kontrollen

Früherkennung ist wesentlich, weil verlorene Nervenfasern nicht wiederhergestellt werden können.


Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?


Die Therapie richtet sich nach Schweregrad und Befund.

Augentropfen

Senkung des Augendrucks durch verschiedene Wirkmechanismen.

Laserbehandlungen

Können den Druck senken und Tropfen reduzieren.

Operationen

Bei fortgeschrittenem Glaukom und / oder wenn Tropfen nicht ausreichen.

Das Ziel ist immer: den Sehnerv langfristig zu schützen und eine Verschlechterung zu verhindern.


Glaukom und Lebensqualität


Bei frühzeitiger Diagnose und guter Behandlung können die meisten Menschen:

  • normal arbeiten

  • Autofahren

  • ihren Alltag ohne Einschränkungen meistern

Entscheidend ist ein früher Beginn der Vorsorge.


Fazit – Glaukom früh erkennen, Sehnerv schützen


Der Grüne Star verläuft schleichend und bleibt lange unbemerkt. Mit regelmäßiger Vorsorge lassen sich frühe Veränderungen sicher erkennen und rechtzeitig behandeln.


In der Augenpunkt Praxis bieten wir moderne Diagnostik mit OCT, Gesichtsfeld und sehnervbezogener Analyse – für eine individuelle und sichere Betreuung.

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