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Kindersehstörungen früh erkennen: Warum frühe Kontrollen so wichtig sind

  • Autorenbild: Clara Wernigg
    Clara Wernigg
  • 18. Nov.
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: vor 6 Tagen


Viele Sehprobleme bleiben bei Kindern lange unbemerkt. Kinder äußern Beschwerden oft nicht, weil sie keine Vergleichsmöglichkeit haben. Je früher Sehfehler erkannt werden, desto besser lassen sie sich behandeln – besonders wenn es um Schielen, Amblyopie oder Fehlsichtigkeiten geht.


In diesem Beitrag erfahren Sie, wann Kinder erstmals zum Augenarzt sollten, welche Untersuchungen sinnvoll sind und wie eine kindgerechte Augenuntersuchung in der Augenpunkt Praxis abläuft.


Wann sollten Kinder erstmals zum Augenarzt?


Grundsätzlich gilt: Früher ist besser.


Empfohlen wird:

  • 10.–14. Lebensmonat: erste Kontrolle (kann auch durch den Kinderarzt erfolgen)

  • 22.–26. Lebensmonat: zweite Kontrolle – idealerweise beim Augenfacharzt

  • Ab dem 3. Lebensjahr bis Ende der Volksschule: jährliche Vorsorge empfohlen

  • Ab dem 10. Lebensjahr: alle 1–3 Jahre (je nach Sehfehler oder Risiko)

  • Früher, wenn:

    • das Kind schielt

    • die Augen häufig reiben

    • das Kind sehr nah ans Buch oder Tablet geht

    • es Kopfschmerzen oder Konzentrationsprobleme hat



Kindgerechtes Sehscreening mit dem Plusoptix-Gerät in der Augenpunkt Praxis in Maria Enzersdorf bei Mödling
Kindgerechtes Screening in der Augenpunkt Praxis


Wie entwickelt sich das Sehen bei Kindern?


Die Sehentwicklung verläuft in mehreren wichtigen Phasen. In diesen Zeiträumen reift das visuelle System Schritt für Schritt aus und Sehfehler können besonders gut ausgeglichen werden.


  • 0–12 Monate: Grundlegende visuelle Funktionen entstehen – Hell/Dunkel, grobe Formen, erste Fixation.

  • 1–2 Jahre: Das beidäugige Sehen entwickelt sich, die Augen beginnen stabil zusammenzuarbeiten.

  • 3–5 Jahre: Räumliches Sehen (Stereosehen) festigt sich, wichtige Schritte für Motorik und Orientierung.

  • ab 6 Jahren: Das Sehen reift weiter aus, die Verarbeitung im Gehirn wird stabiler – die visuelle Entwicklung ist aber noch nicht abgeschlossen.


Veränderungen und somit auch noch Verbesserungen sind im Schulalter und teilweise sogar noch im Jugendalter möglich – wenn auch langsamer als in den frühen Jahren.


→ Je früher Sehfehler erkannt werden, desto schneller und vollständiger lassen sie sich behandeln.


Welche häufige Sehfehler gibt es bei Kindern?


1. Hyperopie (Weitsichtigkeit)

Leicht erhöht → normal. Zu hoch → Risiko für Schielen oder Amblyopie.

2. Astigmatismus (Stabsichtigkeit)

Häufig – verursacht unscharfes Sehen. Brillenkorrektur ist wichtig für die Entwicklung.

3. Myopie (Kurzsichtigkeit)

Nimmt weltweit stark zu (viel Naharbeit, wenig Tageslicht). Regelmäßige Kontrollen sind entscheidend.

4. Anisometropie

Unterschiedliche Sehstärke beider Augen → hohes Amblyopie-Risiko.

5. Amblyopie (Schwachsichtigkeit)

Kann ohne frühzeitige Behandlung bleibend sein.

6. Strabismus (Schielen)

Früh erkennen, um Amblyopie zu verhindern.


Wie läuft eine kindgerechte Augenuntersuchung ab?


In der Augenpunkt Praxis legen wir großen Wert auf eine ruhige, spielerische Atmosphäre – ohne Druck.


1. Sehschärfenbestimmung

Altersgerechte Testbilder, spielerisch erklärt.

2. Plusoptix-Sehscreening

Berührungsfrei, schnell, kindgerecht. Erkennt Fehlsichtigkeiten früh.

3. Zykloplegie („Tropfenuntersuchung“)

Unverzichtbar für genaue Dioptrienbestimmung bei Kindern – entspannt die Akkommodation und ermöglicht exakte Werte.

4. Augenstellung & Schielwinkel

Untersuchung der Motilität und binokularen Zusammenarbeit.

5. vordere und hintere Augenabschnitte

Beurteilung von Hornhaut, Linse und Netzhaut.

6. Elternberatung

Alle Ergebnisse verständlich erklärt, inkl. weiterer Empfehlungen.


Mehr zur kindgerechten Augenordination finden Sie hier:




Kind bei der Augenuntersuchung mit Messbrille in der Augenpunkt Praxis in Maria Enzersdorf bei Mödling.
Kindgerechte Augenuntersuchung mit Messbrille - spielerisch und angstfrei.


Warum sind frühe Kontrollen so wichtig?


Frühe Augenuntersuchungen sind wichtig, weil die Sehentwicklung besonders in den ersten Lebensjahren sehr dynamisch ist. In dieser Phase lassen sich Sehfehler am schnellsten und vollständigsten ausgleichen.


Wichtig ist: Eine Verbesserung ist auch im Schulalter und teilweise bis ins Jugendalter möglich. Allerdings reagieren jüngere Kinder schneller und oft deutlicher auf Behandlungen.


Frühe Kontrollen bedeuten daher:

  • bessere Chancen, Fehlsichtigkeiten vollständig zu korrigieren

  • rechtzeitiges Erkennen von Schielen oder Amblyopie

  • stabile Entwicklung von räumlichem und beidäugigem Sehen

  • Unterstützung für die schulische Entwicklung (Lesen, Schreiben, Konzentration)

  • vorbeugen, bevor sich dauerhafte Sehgewohnheiten festigen

  • weniger Beschwerden wie Kopfschmerzen, Blinzeln oder schnelles Ermüden


→ Je früher ein Sehfehler erkannt wird, desto geringer das Risiko für langfristige Folgen.


Moderne Behandlungsmöglichkeiten


1. Brillenkorrektur

Die wichtigste Maßnahme bei Fehlsichtigkeit. Kindgerechte Fassungen & genaue Anpassung.

2. Okklusionstherapie

(Augenpflaster) Zur Behandlung der Amblyopie – individuell abgestimmt.

3. Tropftherapien

Bei spezifischen Befunden.

4. Sehschule / Orthoptik

Koordination, Fusion, Augenstellung.

5. Kontrolle in regelmäßigen Abständen

Je nach Befund alle 3, 6 oder 12 Monate.


Fazit


Frühe Augenuntersuchungen sind entscheidend für eine gesunde Sehentwicklung. In der Augenpunkt Praxis in Maria Enzersdorf nehmen wir uns Zeit für kindgerechte Untersuchungen – ruhig, behutsam und spielerisch.




Termine direkt online buchen – Augenpunkt Praxis (Wahlarzt, Bezirk Mödling)

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